Gemusterter Hintergrund für die Illustration
Aufklärung, Prävention und Empowerment

Perspektivisch soll bis 2026 eine flächendeckende Einführung der App in fünf Bundesländern erfolgen. Unsere erklärten Ziele sind Aufklärung rund um das Thema geschlechtsbasierte Gewalt zu leisten, für Betroffene den Zugang zum Hilfesystem zu erleichtern, sowie die gerichtsunterstützende Dokumentation der Gewalterfahrungen zu ermöglichen. Ein niedrigschwelliger Zugang zum Hilfesystem für Betroffene mittels moderner Kommunikationstechnik ist unabdingbarer Bestandteil zeitgemäßer Präventions- und Interventionsarbeit. 

Die App soll Betroffenen von geschlechtsbasierter Gewalt in Paarbeziehungen ermöglichen, die eigene Situation einzuschätzen, indem sie über unterschiedliche Gewaltformen aufklärt. Bestenfalls trägt die App dazu bei mithilfe einer Dokumentationsmöglichkeit, Beweise gegen die gewaltausübende Person zu sammeln, die vor Gericht hilfreich sein können, sollte sich die betroffene Person dazu entscheiden, eine Anzeige zu erstatten. 

Mehr als 80% aller gerichtlichen Verfahren bei häuslicher Gewalt werden derzeit noch immer wegen Mangel an Beweisen eingestellt. 

Das wollen wir nicht akzeptieren!

135.713 Betroffene sind 135.713 zu viel

Im Jahr 2024 mindestens 135.713 Frauen [1] von geschlechterbasierter Gewalt in der Paarbeziehung betroffen und die Zahlen steigen stetig [2]. Eine Dunkelfeldstudie aus Niedersachsen von 2022 zeigt, dass aktuell nur jede 215. Tat im Kontext häuslicher Gewalt zur Anzeige gebracht wird [3]. Jede dritte Frau in Europa ist im Laufe ihres Lebens von sexualisierter und körperlicher Gewalt durch den (Ex-)Partner betroffen [4]​. Von Mehrfachdiskriminierung betroffene Gruppen sind besonders vulnerabel und einem erhöhten Risiko von Gewalt ausgesetzt [5,6]. 

Istanbul-Konvention umsetzen, Gewalthilfegesetz umsetzen!

Bund und Länder müssen die Umsetzung der Istanbul-Konvention entschieden vorantreiben. Die Zahl der Betroffenen von geschlechterbasierter Partnerschaftsgewalt steigt stetig. Das ist alarmierend und erfordert dringend politische Maßnahmen. 2024 waren rund 80% der Betroffenen von Partnerschaftsgewalt waren Frauen [7]. Vorgaben, die sich aus dem Gewalthilfegesetz ergeben, wonach jede von geschlechterbasierter und häuslicher Gewalt betroffene Frau mit ihren Kindern einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung erhalten soll, müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Denn mit den wachsenden Zahlen steigt auch der Bedarf an Unterstützung.

Hintergrund für die Gebäude Illustration
Illustration eines Gebäudes, das von einem Finger zum Einstürzen gebracht wird

Ziele und Forderungen

Die Gesellschaft miteinbeziehen

Alle Betroffenen von geschlechtsbasierter Gewalt in der Paarbeziehung brauchen Schutz und Unterstützung. Dafür braucht es ein Hilfesystem, das über genügend Ressourcen verfügt, um Hilfe für alle anbieten zu können. 

Wir brauchen eine Gesellschaft, die Betroffene nicht stigmatisiert und in der ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Ein gesamtgesellschaftliches Problem lässt sich nur gemeinsam mit allen lösen. Wir müssen gemeinsam Schnittstellen suchen, interdisziplinär denken, gemeinsam über Mythen aufklären und die Wurzel des Problems angehen: Patriarchale Strukturen in unserer Gesellschaft.

Die Politik fordern

Betroffene brauchen nach dem Erleben von geschlechterbasierter Gewalt in der Paarbeziehung echten Schutz. Deshalb fordern wir von der Politik: eine offene Debatte, Gesetze, die Betroffenen helfen und sie auf ihrem Weg unterstützen, mehr Mittel für das gesamte Hilfesystem und präventive Konzepte.